(TRD/MID) Die Übernahme war ebenso simpel wie angsteinflößend: Als
Computer-Spezialisten 2015 in den USA vorführten, wie einfach man einen
Jeep hacken, unter seine Kontrolle bringen und in einen Graben steuern
kann, war klar: Cyberkriminalität ist auch in Autos ein wichtiges Thema.
Denn je mehr die Fahrzeuge heutzutage vernetzt, automatisiert und mit
allerlei Technik ausgestattet sind, desto größer ist die Gefahr, Opfer
der Datendiebe zu werden. Das fängt bereits bei den sogenannten
Keyless-Schlüsselsystemen an, die immer öfter erfolgreich manipuliert
werden.
Beim Lexus UX wird auf viele Details geachtet.
© Lexus /TRDmobil
Das Problem: Ohne Vernetzung, ohne die ganze Technik, ist eine
Zukunft mit automatisiertem und autonomem Fahren schwer möglich. Wie zum
Beispiel der ADAC erklärt, müssen autonom fahrende Pkw über
Schnittstellen mit dem Internet, anderen Autos, der Umgebung und
Satelliten verbunden sein.
Die Folge sind sogenannte „Einfallstore“, durch die die Autos
angreifbar sind. Hinzu kommt, dass die Gefahr der Cyberkriminalität
viele Autofahrer abschreckt. Denn keine Frage: Die Sicherheit steht für
sie an oberster Stelle, ob nun im normalen oder im Datenverkehr.
Experten und Datenschützer fordern nun von den
Autobauern, mehr für die Sicherheit zu tun, was wie bei Computern oder
Handys durch Sicherheitssysteme möglich wäre. Das verursacht aber
Kosten, die die Autobauer, so der Vorwurf, noch scheuen. Die
wirtschaftliche Abwägung würde dazu führen, dass noch auf zu wenig
digitale Sicherheit gesetzt wird.
Die Motorsport-Königsklasse wehrt sich gegen Datenklau
(TRD/MID) In der Formel 1 geht es schon lange nicht mehr nur darum,
wer der beste Fahrer ist. Das Auto ist das A und O, und bei der
Entwicklung des hochtechnischen Boliden entstehen riesige Datenmengen.
Datenschutz in der Formel 1: Mercedes arbeitet mit „CrowdStrike“ zusammen.
© Daimler / TRDmobil
An einem durchschnittlichen Rennwochenende zum Beispiel produziert
der Mercedes-Bolide rund 500 Gigabyte Datenvolumen. Hochsensible Inhalte
und ein großer Schatz, den das Formel-1-Team da hütet. Deshalb schützt
sich der amtierende Weltmeister Mercedes jetzt professionell gegen
Cyber-Attacken und arbeitet mit „CrowdStrike“, einem Unternehmen für
cloud-basierten Endgeräte-Schutz, zusammen.
Die Motorsport-Königsklasse ist schon immer auch ein Wettlauf der
Ingenieure und Techniker gewesen, eine Entwicklungsjagd. Zwischen fünf
und zehn Terrabyte sammelt Mercedes zum Beispiel in der Teamfabrik in
Brackley. Außerdem arbeitet das Team in einem weltweiten, komplexen
Netzwerk von Mitarbeitern und Einrichtungen zusammen. Da geht es schon
längst nicht mehr nur darum, die Daten auszuwerten, sondern darum, dafür
zu sorgen, dass Kriminelle sie nicht in die Finger bekommen.
Dass die Gefahr eines Angriffs parallel zum Erfolg des Teams steigt –
die Silberpfeile sind fünfmaliger Konstrukteurs-Champion – ist auch
kein Geheimnis. Mercedes dominiert die Hybrid-Ära in der Formel 1 seit
2014 sehr deutlich. Neben den fünf Konstrukteurstiteln in Serie holte
Mercedes durch Champion Lewis Hamilton (4 Titel) und Nico Rosberg (1)
auch alle Fahrer-Titel in diesem Zeitraum.
„Die Formel 1 ist ein sehr datenintensiver
Sport. Die Gewinnerteams wissen ganz genau, dass sie auf die Nutzung
riesiger Mengen an kritischen Daten angewiesen sind. Deren
professioneller Einsatz und Schutz verschaffen einen echten
Wettbewerbsvorteil“, sagt George Kurtz, Chief Executive Officer und
Mitbegründer von CrowdStrike. „Es geht hier um einen hochtechnisierten
Sport, bei dem geistiges Eigentum essentiell für den Wettbewerbsvorteil
ist“, sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
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