Wie der stationäre Einzelhandel mit computergestützten AR-Systemen gegen den Online-Handel punkten kann

(TRD/CID) Die Digitalisierung scheint unaufhaltsam. Ob im privaten oder dem beruflichen Umfeld, nahezu kein Teilbereich des Lebens kommt noch ohne direkten Anschluss ans Internet aus. Das gilt auch für den Einzelhandel. Doch gibt es noch eine Steigerung zum bloßen digitalen Anschluss. Das Stichwort lautet: Augmented Reality (AR). Unter AR versteht man die Erweiterung der Realität um computergestützte Informationen in Echtzeit.

Das Marktforschungsinstitut Splendid Research geht in seiner aktuellen repräsentativen Erhebung der Frage nach, wie der stationäre Handel dem Abwanderungstrend hin zum Online-Handel mit Hilfe von Augmented Reality entgegenwirken kann. Im Zeitraum von November bis Dezember 2017 wurden repräsentativ 1.008 Deutsche im Alter von 18 bis 69 Jahren online zum Thema AR befragt. Dabei ging es zum Einen um die Bekanntheit sowie um die generelle Bereitschaft, AR im Alltag zu nutzen und zum Anderen darum, welche AR-Funktionen dem Kunden einen Mehrwert bieten. Was sich der Einzelhandel hinter die Ohren schreiben sollte: Es herrscht unter den Kunden eine hohe Bereitschaft, Augmented Reality zu nutzen. 88,8 Prozent der Menschen, die AR schon einmal verwendet haben, würden dies erneut tun. Auch das Interesse von jenen, die noch nie in Berührung mit AR gekommen sind, ist relativ hoch und liegt immerhin bei 47,7 Prozent. „Die Zahlen sprechen für eine hohe Weiternutzungsrate von AR“, bilanziert Studienleiterin Julia Charlotte Bungeroth.

Hohes Cross-Selling-Potential

Augmented Reality bietet dem Einzelhandel eine Vielzahl an Möglichkeiten. Doch welches sind diejenigen, die der Kunde sich wünscht? Naheliegend: Vier von fünf Kunden erhoffen sich durch die Nutzung von AR reine Produktinformationen. Von jenen möchten 94,6 Prozent den Produktpreis sehen, 69,2 Prozent möchten über die Verwendung des Produkts informiert werden und knapp sechzig Prozent wünschen sich Informationen zu Material sowie zu Inhaltsstoffen der Produkte. Immer noch knapp dreißig Prozent haben Interesse an Produktempfehlungen. „Hier herrscht ein hohes Cross-Selling-Potential, das der Einzelhandel sich zu Nutze machen kann und sollte“, schlussfolgert Bungeroth.
Welche Branchen eignen sich besonders für die Nutzung von Augmented Reality? 55,3 Prozent der Kunden gaben an, dass sie sich eine Nutzung von AR im Lebensmittel-Einzelhandel vorstellen können. Hier könnten ganze 5,44 Mrd. Euro Netto-Umsatz pro Jahr mehr erwirtschaftet werden unter der Prämisse, dass dem Nutzer durch AR ein verbessertes Einkaufserlebnis geboten wird. Fast ebenso viele potentielle Nutzer existieren für Bekleidungsgeschäfte, die mit 53,8 Prozent Platz zwei belegen. „Einzelhändler, die Augmented Reality nutzen, sind derzeit noch Pioniere auf dem Gebiet und können durch die Neuartigkeit der Technik auch andere Zielgruppen anlocken. Geeignete AR-Funktionen können dazu beitragen, den Umsatz zu steigern und den Einzelhandel zu stärken“, so Bungeroth. Der Einzelhandel selbst hat dabei die Aufgabe, einen echten Mehrwert durch AR zu generieren und eine möglichst nutzerfreundliche Anwendung sicherzustellen.

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